Was haben Säbelzahntiger mit unserer Lebensqualität zu tun?

Die Rede ist von unserem vegetativen Nervensystem (VNS) – es wird auch als autonomes Nervensystem bezeichnet. Wir können es nicht willentlich beeinflussen, es arbeitet sozusagen von alleine.

Das VNS steuert lebenswichtige Körperfunktionen, sogenannte Vitalfunktionen, wie z.B. die Atmung, Verdauung, Herzschlag, Wasserhaushalt, den Stoffwechsel…

Die bekanntesten Nervensysteme sind der Sympathikus und der Parasympathikus.

Ich erkläre meinen Patienten die Funktionen dieser beiden Nerven an einem Beispiel:

Wenn früher der Säbelzahntiger auf uns zukam mussten wir schnell weglaufen und befanden uns im Sympathikotonus – der Herzschlag wurde schneller, der Blutdruck stieg und die Muskulatur war stärker durchblutet. Wenn dann der Säbelzahntiger wieder um die Ecke verschwunden war, konnten wir uns dann im Gebüsch erleichtern – an dieser Stelle hatte also der Nerv Parasympathikus wieder die Oberhand.

Dieses Beispiel soll verdeutlichen, dass in Gesundheit der Nerv Parasympathikus und der Nerv Sympathikus hin und her „wippen“ – je nach Anforderung. Funktionell kann man Sympathikus und Parasympathikus als Antagonisten/Gegenspieler verstehen.

Diese beiden Nervensysteme balancieren sich gegenseitig aus. Was aber, wenn sich Parasympathikus und Sympathikus „nicht eins“ sind? Dann sind wir in einer sogenannten vegetativen Dystonie.

Bildlich kann man es sich so vorstellen, als ob Kinder auf dem Spielplatz auf einer Wippe sitzen und dann kommt ein Erwachsener und stellt den Fuß auf die Wippe – da tut sich nichts mehr. Übertragen auf die beiden Nervensysteme bedeutet dies, dass sich in unserem Körper lebenswichtige Körperfunktionen nicht mehr von alleine fehlerfrei steuern.

Die Liste der Symptome einer möglichen vegetativen Dystonie ist lang: Verdauungsbeschwerden (Durchfall oder Verstopfung), Kopfschmerzen, Leber-Galle-Beschwerden (starke Blähungen), Schwindelgefühle,  Kurzatmigkeit, Schlafstörungen, vermehrtes Schwitzen, Schwindel, Krämpfe…

Meine behandelten Patienten fühlen sich sichtlich erleichtert, sie spüren, „dass es wieder richtig läuft“ und freuen sich über ihre wiedererlangte Lebensqualität.